Weiterer Stammtisch geht zu Ende…

Der Stammtisch diesen Monats war dem Thema Biogas gewidmet. Das besonders hier im Oldenburger Münsterland stark diskutierte Thema war immer wieder Grund für teils heftige und emotionale Diskussionen. Um nicht immer nur das nachzuplappern, was andere uns sagen, hat die JU Vechta sich nun um Informationen aus erster Hand bemüht.

In diesem Rahmen hat die JU Lohne zusammen mit dem JU Kreisverband zum Stammtisch zur Firma Envitec im Industriegebiet in Lohne eingeladen. Der Geschäftsführer der Firma hatte sich bereit erklärt den jungen Politikern Rede und Antwort zu stehen zu den brennen Fragen.

In der Einführung über die Firma Envitec hatten die Mitglieder der JU die Möglichkeit mehr über Firmenhistorie, Projekte, Entwicklungen und harte Fakten über das Biogasgeschäft zu lernen. Der Erfolg der Firma ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass durch die Einführung des EEG (Eneuerbare-Energien-Gesetz) mit dem Nawaro-Bonus (Nachwachsende Rohstoffe) gerade auch im Süboldenburger Raum viele Anlagen schon in der Frühphase der Biogasanlagen entstanden sind. Envitec hat sich so schnell einen technologischen Vorsprung erarbeiten können. Dieser hat jetzt dafür gesorgt, dass Envitec-Anlagen im Vergleich zu Biogasanlagen anderer Hersteller eine bessere relative Effizienz vorzeigen können. Dieser Wettbewerbsvorteil hat dazu geführt, dass Envitec inzwischen weltweit vertreten ist und unter anderem auch Biogasprojekte in Indien betreut.

In der anschließenden Fragerunde musste sich der Geschäftsführer einigen bohrenden Fragen stellen. So hat zum Beispiel die gesamt CO2-Bilanz einer Biogasanlagen bei mehreren JUlern für Sorgenfalten gesorgt, besonders im Hinblick auf die großen Mengen Diesel, die während der Erntezeit verbraucht werden. Dieser Einwand konnte leicht beantwortet werden, da die CO2 Bilanz, trotz der großen Dieselmengen deutlich positiv sei, so mache die Dieselenergie nur 4% der gesamten Energie aus. Weiterhin war auch die Vermaisung der Landschaft Thema der Diskussionen. Dass ein solches Problem grundsätzlich bestehe, stehe außer Frage, jedoch sei das auch ein hausgemachtes Problem der Südoldenburger Landwirtschaft, da man besonders zum Beispiel in Cloppenburg sehr viel gebaut hätte, ohne sich der Folgen bewusst zu werden. Auf das gesamte Bundesgebiet bezogen seien nur 3% der landwirtschaftlich genutzten Fläche für den Betrieb von Biogasanlagen vorgesehen.

Für die Zukunft sagte der Geschäftsführer von Enivtec eine Entwicklung in Richtung dezentraler Versorgung voraus, da besonders hier eine hohe Effizienz und ein hoher Wirkungsgrad erzielt werden können, was bei Megakraftwerken nicht möglich sei. Auch seien noch große Produktivitäts- und Effizienzsteigerungen in der Biogasszene zu erwarten, da es sich um eine sehr junge Industrie handele.