Warum wir das dreigliedrige Schulsystem brauchen

von Matthias MöllerBild: Hans Lachmann, Bundesarchiv, Wikipedia

Mittwochmorgen, Privatcollege, Vorstadt im Norden Sydneys, Australien.  Dem Geschichtkurs der Jahrgansstufe 12 bleiben nur noch wenige Unterichtsstunden bis zu ihrem HSC-Examen, dem australischen Abitur. Thema, das gerade behandelt wird: der erste Weltkrieg. Die Schülerinnen und Schülerinnen wird bei dem Gedanken an die bevorstehende dreistündige Klausur ganz Angst und Bange. Ich habe gerade mein Abitur in Deutschland geschrieben und wohne dieser Unterrichtsstunde bei. Über die Sorgen der Schülerinnen und Schüler kann ich nur lächeln, zumal ich die vorherige Stunde bereits einen Einblick in eine „normale“ Geschichtsklausur nehmen durfte. Nachdem ich den Kurs darauf hinweise, dass wir in Deutschland nicht nur dreistündige, sondern mehrer sechststündige Klausuren im Abitur schreiben müssen, bleibt dem Lehrer nur noch übrig, seinen Schülern folgenden Satz mit auf den Weg zu geben:  „Seht ihr, dass ist der Grund, warum die Deutschen die ganzen BMW´s und Audis bauen.“

Ein nur kleines und vielleicht nicht allgemeingültiges und vereinfachtes Beispiel, für mich aber sollte dieser Satz nun der Anlass sein, ein weiteres mal für unser dreigliedriges Bildungssystem in Deutschland zu plädieren. Weil diese Sätze uns als Deutsche stolz machen sollten, weil sie mich hier stolz machen, weil auch zukünftige Generationen diese Sätze hören sollen und nicht zuletzt, weil es eben jene oben genannten sowie viele weitere deutschen Unternehmen sind, die den wirtschaftlichen Motor Deutschlands und damit auch viele Arbeitsplätze zur Verfügung stellen. Und diese Unternehmen benötigen leistungstarke  und gut ausgebildete und kreative innovative Köpfe.

Der Idee der Gesamtschule liegt eine grundsätzlich falsche marxistische Interpretation von Gleichheit und Gerechtigkeit vor.  Selbstverständlich muss in einer Demokratie Gleichheit herrschen, Gleichheit insofern, dass jeder vor dem Gesetz gleich ist und jedem die gleichen Chancen gegeben werden. Rechtsgleichheit und Chancengleichheit. Es gilt allerdings einzusehen, dass der Mensch an sich nicht gleich ist. Jeder Mensch ist ein Individuum mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Eigenschaften, mit unterschiedlich stark ausgeprägter Intelligenz (dabei gilt auch einzusehen, dass Intelligenz – zumindest zum Teil – auch vererbt wird).  Neben der veerbten Intelligenz spielt natürlich auch der Ehrgeiz, die Durchhaltefähigkeit und auch das Elternhaus für den bildungstechnischen Erfolg eine grosse Rolle.

Hieraus gilt schlusszufolgern, dass jeder einzelne unterschiedliche Veranlagungen und Voraussetzungen für seinen schulischen Werdegang mitbringt. Selbstverständlich gilt es dabei jede Person in dem Rahmen zu unterrichten, indem er einen maximalen bildungstechnischen Erfolg erzielen kann.  Daraus ergibt sich wiederum, dass es nur logisch ist, die Schüler in unterschiedliche Gruppen einzusortieren, in denen sie ihren Fähigkeiten entsprechend gefödert werden.

Das dreigliedrige Schulsystem führt also letzlich dazu, dass die Schlausten unserer Gesellschaft auf dem Gymnasium noch schlauer werden, dass aber auch alle anderen auf ihrer Schulform einen maximalen Bildungserfolg erhalten. Daraus lässt sich garantieren, dass wir in Deutschland eine hohe Vielfältigkeit der Bildungsabschlüsse bei gleichzeitiger hoher Qualität jedes einzelnes Abschlusses haben. Und genau, dass ist es, was eine funktionierende Volkswirtschaft benötigt. Qualität und Vielfältigkeit für die vielfältigen Aufgabenbereiche.

Das dreiglierige Schulsystem muss also im Kern bestehen bleiben. Damit Australier auch in Zukunft ihren deutschen Gast persönlich für die Langelebigkeit der neuen deutschen Spülmachine verantwortlich machen. Damit Deutsche auch in Zukunft ohne Probleme diese Verantwortung auf sich nehmen können. Damit Deutsche beim Versuch einen Pfefferstreuer manuell zu bedienen von ihren Gastgeber folgende Worte hören: „Der ist aus Deutschland, der ist natürlich elektrisch“. Of course.

Am 20. Januar CDU wählen. Damit MADE IN GERMANY auch in Zukunft gross geschrieben wird. Damit „Made in Germany“ auch in Zukunft für Qualität steht.