JU Vechta gegen Sonderabgabe für Kinderlose

Die Junge Union im Kreisverband Vechta kritisiert die Forderung des JU-Bundesvorsitzenden nach einer Sonderabgabe für Kinderlose

Paul Ziemiak, Bundesvorsitzender der Jungen Union, erregte jüngst mit dem Vorschlag Aufmerksamkeit, eine Sonderabgabe für kinderlose Bürger einführen zu wollen. Erst vor kurzem hat der JU Kreisverband Vechta sich zur Familienpolitik geäußert und seiner Forderung nach der  Umstrukturierung des Ehegattensplittings zum Familiensplittung Ausdruck verliehen. „Wir begrüßen damit eine steuerliche Begünstigung pro Kind. Eine Benachteiligung – also gewissermaßen eine Strafzahlung – für Kinderlose lehnen wir jedoch strikt ab“, so Andre Hüttemeyer, Mitglied des Kreisvorstandes.

„Auch die Prämie von 1.000 € für ein Neugeborenes, die durch die Sonderabgabe finanziert werden soll, ist nicht zielführend“, begründet der stellvertretende Kreisvorsitzende Matthias Möller die Kritik. Es sei schon fraglich, ob eine solche Zahlung wirklich den entscheidenden Ausschlag für einen Kinderwunsch gebe. Schließlich gebe es auch viele Menschen, die keine Kinder bekommen können oder auch nicht wollen. „Es sollte der Politik nicht zustehen, diese persönlichen Lebensentwürfe zu bewerten. Aus demselben Grund haben wir uns auch kürzlich für die vollständige rechtliche Gleichstellung der eingetragenen Lebenspartnerschaft mit der Ehe ausgesprochen“, so Möller.

Aus Sicht der JU im Kreis Vechta legt Paul Ziemiak den Finger aber in die richtige Wunde. „Der demographische Wandel bleibt eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Wir denken jedoch, dass diese Probleme statt mit geldwerten Vor- bzw. Nachteilen besser dadurch bekämpft werden können, indem wir eine größere Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie ein flexibleres Rentensystem schaffen“, so Hüttemeyer abschließend.